Wie das Leben spielt…

Improvisation / Theater / Schauspiel

Berufsschule: LBS Wr.Neustadt

2. Lehrgang 2013/14
Teilnehmende Lehrlinge: 10 (Unterricht)
Projekttage: 04., 05., 06., 09. und 10. Dezember 2013
KulturvermittlerInnen:
Mag. Elisabeth Halikiopoulos (Projektleitung, Schauspielerin)
Adem Karaduman (Schauspieler)

Projektbeschreibung:

Der Workshop soll den Lehrlingen die Möglichkeit geben, erste Erfahrungen mit Improvisationstheater zu sammeln und einen Überblick über die nötigen Fähigkeiten und Regeln des Schauspielens schaffen. Die Übungen und Spiele, die im Laufe des Workshops durchgeführt werden, schulen das Gefühl für Rhythmus, Körper und Stimme, Konzentration und Reaktionsfähigkeit und ermutigen die Lehrlinge, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen – die Basis für das spätere Improvisieren.

Improvisationstheater fördert neben Spontanität und Selbstbewusstsein vor allem auch Teamfähigkeit. Beim gemeinsamen Improvisieren ist nämlich nicht nur Mut, sondern auch Achtsamkeit ein wichtiger Punkt. Nur durch Aufmerksamkeit für sich selbst und die Gruppe können Geschichten entwickelt und auf der „Bühne“ gemeinsam improvisiert werden.

 Natürlich machen 15 Stunden Improvisationstheater aus niemandem einen Profi-Schauspieler oder neuen Menschen, aber darum ging es auch gar nicht. Zu Beginn jedes Tages wurde ein ausgiebiges „Warm-up“ gemacht, das auch viele Spiele beinhaltete um die Schüler Schritt für Schritt auf das spätere Improvisieren vorzubereiten. Die Übungen und Spiele reichten dabei vom klassischen Dehnen/Strecken und Abklopfen des Körpers und Aufwärmen der Stimme bis hin zu Assoziationsketten und Reaktionsspielen. Es war uns wichtig, möglichst viele Gruppenspiele zu spielen, um die ersten Berührungsängste mit den neuen Aufgaben abzubauen und niemanden „vorzuführen“. Es war sehr schön zu beobachten, wie die Gruppe immer mehr Spaß an den Übungen fand, und sich jeder Einzelne jeden Tag mehr traute. Auch Schüler, die am Anfang etwas skeptisch waren, fanden immer mehr Gefallen am Improvisieren und überraschten uns sogar einige Male mit ihren kreativen Angeboten. 

Ehrlicherweise muss man zugeben, dass 15 Stunden wohl nicht ganz ausreichen, um Laien wirklich alle Grundlagen des Improvisierens und vor allem deren Umsetzung auf der Bühne beizubringen, aber trotzdem konnten sich die BerufsschülerInnen viel Positives vom Kurs mitnehmen. In der Feedback-Runde betonten alle Teilnehmer, wie viel Spaß ihnen der Workshop gemacht hat und was für eine willkommene Abwechslung die teils sehr körperlichen Übungen zum normalen Berufsschulalltag waren. Einige Lehrlinge meinten, der Kurs habe sich auch positiv auf ihre Konzentration ausgewirkt, sie seien an den Kurstagen insgesamt wacher und aufnahmefähiger gewesen. Die meisten Übungen waren für sie etwas völlig Neues. Dadurch wurde aber ihre Spielfreude angeregt und vor allem die Phantasie beflügelt. Ein Teilnehmer erzählte, ihm fiele das Improvisieren auf der Gitarre wieder leichter, und eine Teilnehmerin fing nach langer Zeit endlich wieder an zu malen.

Insgesamt wurde von der Gruppe auch bestätigt, dass es eine wertvolle Erfahrung ist, sich neuen Aufgaben zu stellen und diese zu meistern. Und wenn man dabei doch einmal scheitert, was beim Improvisieren immer der Fall sein kann, zu sehen, dass das nur halb so schlimm ist oder im besten Fall auch wahnsinnig komisch.